Für 2017 weist die amtliche Statistik nicht einmal mehr 18% der Erwerbstätigen als »Arbeiter« oder »Arbeiterin« aus. Ältere Jahrgänge erinnern noch andere Zeiten, in denen nahezu die Hälfte aller Erwerbstätigen in der sozialen Position »Arbeiter« geführt wurde und damit in der dominanten, den gesellschaftlichen Alltag und die »normalen« Lebenseinstellungen prägenden Status-Gruppe. Arbeiter und Arbeiterin war, wer überwiegend körperliche Arbeit verrichtete, im Blaumann statt mit weißem Kragen zur Arbeit ging, die dann auf jeden Fall nicht im Büro verrichtet wurde, und wer dafür meist wöchentlich eine Lohntüte erhielt.
Vom Arbeiter zum Angestellten, das war für viele ein erstrebenswertes soziales Aufstiegsziel. Nun scheint sich die »soziale Flugbahn« des Arbeiters in den entwickeltsten Ländern entscheidend zu senken. Wenn immer weniger die typischen Merkmale des »Arbeiters« aufweisen und sich als solchen im Gegensatz zu anderen Statusgruppen betrachten, welchen Sinn macht es dann noch, in Politik, Wahlforschung und Klassenanalyse vom »Arbeiter« zu reden – wenn damit nicht eine rein analytische Kategorie gemeint ist? Eine kleine Datensammlung zum Thema hier