»Deutschland ist längst auf dem Weg in eine sozial gespaltene Demokratie. Die politische Ungleichheit wächst, die Inklusion bricht. Das demokratische Versprechen der Gleichheit aller bleibt uneingelöst.«Diese Sätze kamen im Herbst 2013 aus dem Hause Bertelsmann. Während mehrheitlich die sinkende Wahlbeteiligung immer noch als Ausdruck der »Politikverdrossenheit« einer vermeintlich homogenen und wachsenden Nichtwählerpartei debattiert wurde und wird, spürte (nicht nur) die Bertelsmann-Stiftung einem neuen Klassenwahlverhalten nach. Ein anderer, Armin Schäfer, zog Anfang 2015 das Fazit: »Wie man wählt, hängt weniger eng mit der Klassenlage zusammen, aber ob man wählt dafür umso stärker.«
Mein Arbeitspapier 2/2015 2015-03-01 Wahlenthaltung resümiert die wichtigsten seit 2013 erschienen Umfragen und Analysen zum Thema Wahlbeteiligung und Klassenwahlverhalten.
Der Beitrag Ziemlich viel Klasse in der demnächst erscheinenden neuen Ausgabe der Zeitschrift LuXemburg bietet eine zusammenfassende Darstellung. Einige grundsätzlichere Bemerkungen zum Zusammenhang von Sozialstaat und Wahlbeteiligung finden sich hier.