So gut lief es auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland schon lange nicht mehr, nimmt man die offizielle Zahl der Arbeitslosen, der Erwerbstätigen oder auch das jährliche Arbeitsvolumen zum Maßstab. Tatsächlich haben sich in den letzten Jahren die Umwälzungen in der gesellschaftlichen Gesamtarbeit etwas beruhigt, nach den großen Veränderungen vor allem zwischen 1991 und 1995 und 2000 und 2005 trat ab 2007 eine gewisse Beruhigung ein. Dies ist der Hintergrund für die relative politische Ruhe im Land der Großen Koalition, für eine vorsichtige Wende zur Re-Regulation, worauf in einem früheren Beitrag bereits hingewiesen wurde, und für eine gewisse Ratlosigkeit der Opposition. Doch mit der Ruhe könnte es bald vorbei sein. Zwei große Dynamiken könnten schon bald eine neue Runde in der Zusammensetzung der gesellschaftlichen Gesamtarbeit einleiten: die digitale Transformation der Produktions- und Konsumsweise und die steigenden Erwartungen an den Bereich der „Humandienstleistungen“, der zugleich unter dem Druck der Austeritätspolitik und von Taylorisierungsvorhaben steht.
Zu bevorstehende Weichenstellungen habe ich einen Vortrag auf der Klausur des Parteivorstandes der Linken gehalten, die dort verteilte Textfassung in 24 Punkten als eine Art „work in progress“ hier 2014-07-05 Ka Weichenstellungen.
Zu den im Text angesprochenen Verschiebungen in der beruflichen Arbeitsteilung und der gesellschaftlichen Gesamtarbeit finden sich weitere Angaben hier:
http://www.rosalux.de/kapitalismusalternativen/specials/gespraechskreis-klassen-und-sozialstruktur.html
Sie werden in den kommenden Wochen fortlaufend ergänzt.